Im Rahmen des bundesweiten EU-Projekttags erhielt die Klasse 7GA der Clemens-Brentano-Europaschule am 5. Mai 2025 Besuch vom hessischen Landtagsabgeordneten Lucas Schmitz (CDU). Als Sprecher für Wissenschaft und Kunst seiner Fraktion und direkt gewählter Abgeordneter vom Gießener Land nahm sich Schmitz die Zeit, mit den Schülerinnen und Schülern über europäische Fragen, politische Verantwortung und das Selbstverständnis junger Menschen in Europa zu sprechen.
Mit großer Begeisterung trugen die Schülerinnen und Schüler ihre Verse im Klassenraum vor – jeder Vers ein Mosaikstein europäischer Vielfalt, jeder Reim ein Ausdruck von Zugehörigkeit und Offenheit. Die klangvolle Eröffnung „Europa ist kein Ort, Europa ist ein Ton“ wurde zum Programm: Die Klasse zeigte, dass Europa für sie kein abstraktes politisches Konstrukt, sondern gelebter Alltag und gemeinsame Zukunft ist. Die Offenheit, mit der persönliche Geschichten, Hobbys und kulturelle Prägungen zur Sprache kamen, beeindruckte nicht nur die Anwesenden, sondern auch den Gast aus Wiesbaden zutiefst.
„Da sieht man, dass sich junge Menschen schon als Europäerinnen und Europäer verstehen und in der Vielfalt die Einheit erleben. Genau das ist Europa!“,
betonte Lucas Schmitz im Anschluss sichtlich bewegt.
Bereits im Vorfeld hatten sich die Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht bei Herrn Borhani mit dem literarischen Genre der Ballade beschäftigt – nicht nur theoretisch, sondern kreativ und persönlich. Entstanden ist daraus ihre eigene Europaballade: ein vielstimmiges lyrisches Mosaik, das Lebensrealitäten, Wünsche und kulturelle Bezüge der jungen Autorinnen und Autoren von Lollar bis Lissabon einfängt.
Da das Fach Politik und Wirtschaft in der 7. Jahrgangsstufe nur halbjährig unterrichtet wird, Fragen zu Gesellschaft, Identität und Zusammenleben aber das ganze Jahr über wachsen und Raum brauchen, wurde das Thema Europa bewusst fächerverbindend aufgegriffen – dort, wo es im Alltag der Schülerinnen und Schüler greifbar wird: in Sprache, Literatur und gelebter Vielfalt.
Wiebke Meuser, Profilschulbeauftragte für die Profilschule Literatur, betonte die Kraft des kreativen Zugangs:
„Gerade der ästhetisch-literarische Zugang eignet sich ganz wunderbar, um über Sprache zur Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und gesellschaftlichen Zugehörigkeit zu finden.“
Im daran anschließenden Austausch bewiesen die Schülerinnen und Schüler, dass sie nicht nur schreiben, sondern auch kritisch denken können. Ausgestattet mit vorbereiteten Fragekärtchen, wollten sie es genau wissen: Was macht ein Politiker eigentlich den ganzen Tag? Wie wird man Abgeordneter? Ist es stressig, in der Politik zu arbeiten? Und wie steht es um den Einfluss Hessens in europäischen Fragen? Auch große Themen wie Bildungsgerechtigkeit, Klimapolitik, die Rolle rechter Parteien oder Förderprogramme für Schulen wurden offen angesprochen. Dabei wurde deutlich: Die Jugendlichen verfolgen aktuelle politische Entwicklungen aufmerksam und scheuen sich nicht, auch unbequeme Fragen zu stellen. Lucas Schmitz nahm sich Zeit für jede Frage, antwortete ehrlich und gab persönliche Einblicke in seinen Werdegang.
Matthias Payer, Aufgabenfeldleiter Gesellschaftswissenschaften und Mitglied der Schulleitung, unterstrich die Bedeutung solcher Gelegenheiten:
„Für die Clemens-Brentano-Europaschule ist der Austausch mit politischen Entscheidungsträgern und das Lernen außerhalb des Unterrichtsraums ein zentraler Bestandteil unseres Bildungs-verständnisses.“
Der EU-Projekttag 2025 wurde an der CBES damit nicht nur zu einem politischen, sondern auch zu einem poetischen Erlebnis – und zu einem starken Zeichen dafür, dass Europa lebt, wo junge Menschen ihre Stimme erheben.
