„Ich war überrascht, wie modern diese alte Geschichte dargestellt wurde.“
„Die schauspielerische Leistung hat mich beeindruckt. Gerade auch, wie man sich den ganzen Text merken und so glaubhaft rüberbringen kann.“
So die Resümees einer Schülerin und eines Schülers der 10GC, die am Freitagabend, den 23.05.2025 mit ihrer Klassenlehrerin Nora Redhardt und ihrem Co-Klassenlehrer Leon Meilinger das Stück „Romeo und Julia“ im Hessischen Landestheater Marburg besuchten.
Die weltbekannte Tragödie von William Shakespeare überraschte mit einer sehr modernen Inszenierung, bei welcher die Figur Rosie aus ihrer Rolle heraustritt und das Publikum durch den Abend führt. Dabei erklärt und kommentiert Rosie verschiedene Handlungen auf der Bühne, was letztlich zum Verständnis des nicht immer unkomplizierten Bühnengeschehens beiträgt. Die verfeindeten Veroneser Familien – die Montagues und Capulets – sind dabei keineswegs als wohlhabende Adelige, sondern vielmehr als Bewohner eines heruntergekommenen Campingplatzes dargestellt; das Kennenlernen von Romeo und Julia findet auf einer Bottle-Party statt und auch den berühmten Mondschein-Monolog im ersten Akt führt Julia nicht auf dem Balkon eines Palastes, sondern auf dem Dach des Familien-Wohnwagens. Eine auf der Bühne installierte große Leinwand zeigt dabei nicht nur die Videocalls der Figuren, sondern vor allem auch die Geschehnisse innerhalb des Wohnwagens. Trotz zahlreicher Anpassungen an aktuelle Gegebenheiten bleiben die klassischen Sprach- und Handlungselemente überwiegend erhalten; durch die zahlreichen lustigen und emotional-berührenden Momente, die mitunter auch musikalisch untermalt werden, kam bei den Schülern der 10GC trotz einer Länge von fast drei Stunden niemals Langeweile auf.
Das tragische Ende der Liebesgeschichte verblüffte uns schließlich, indem es eine sehr aktuelle und deutliche pazifistische Botschaft vermittelt und damit sehr zum Nachdenken anregte: Gerade auch dadurch wird der gemeinsame Theaterbesuch allen SchülerInnen sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben.